Die Parodontitis wird umgangssprachlich, wie auch in manchen Medien, immer wieder mit der Parodontose verwechselt.

 

Eine Parodontose bezeichnet den Rückgang des Alveolarknochen und Zahnfleisches ohne Entzündung. So kann, zum Beispiel, im Alter der Knochen zurückgehen, ohne dass hier ein entzündlicher Prozess stattfindet.

 

Parodontitis ist eine multifaktorielle, chronisch entzündliche Erkrankung im Zusammenhang mit einem dysbiotischen Biofilm. Wir haben bei uns in der Mundhöhle ein Pathobiont (Bakterienkuchen). Die Bakterien leben dort in einem Gleichgewicht, einer Symbiose. Aus gewissen Lebensumständen (Umwelteinflüssen), die dieses Ungleichgewicht beschleunigen, entsteht eine Parodontitis, wie zum Beispiel:

 

-        Rauchen (Immunsystem ist gehemmt)

 

-        Erkrankungen

 

-        Operationen

 

-        Medikamente

 

-        Genetik

 

-        Anatomie

 

Eine Parodontitis kann verschiedene Ursachen haben. Die Plaque ist jedoch ein Hauptbestandteil der Erkrankung. Es sammeln sich mehr krankmachende Bakterien in der Mundhöhle, als es sein soll. Die Bakterien ernähren sich von der Plaque (klebrige Grundsubstanz, Schleimschicht, in der verschiedene Bakterien eingebettet sind. Sie enthält Toxine, Speichelbestandteile und Nahrungsreste) und bilden Toxine. Diese Toxine wirken auf den Kieferknochen, welcher daraufhin zurückgeht. Lagert sich Plaque subgingival (unterhalb vom Zahnfleisch) an, so ändert sich die Zusammensetzung und wir sprechen von Konkrementen.

 

Eine Parodontitis kann sich zudem negativ auf systemische Erkrankungen, wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch chronische Atemwegserkrankungen, auswirken. Die pathogenen (krankmachenden) Bakterien gelangen über den Blutkreislauf von der Mundhöhle zum Herzen oder zur Lunge und sorgen für eine Verschlechterung der Erkrankungen. Bei Schwangeren kann dies sogar eine Frühgeburt auslösen.

 

Was kannst du dagegen tun?

Gehe regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung und zur professionellen Zahnreinigung. Im Bereich der Prävention ist es empfehlenswert, die professionelle Zahnreinigung alle halbe Jahre durchführen zu lassen. Dabei teilst du uns regelmäßig deine Anamnese mit, damit wir gegebenenfalls deinen Recall anpassen können.

 

Während der Vorsorgeuntersuchung und der professionellen Zahnreinigung erheben wir einen sogenannten Parodontalen-Screening-Index (kurz PSI) und können so schnell einstufen, ob du parodontal gesund bist oder ob eine weitere Befundung notwendig ist.

 

Durch eine gute häusliche Mundhygiene kannst du es vermeiden, dass sich Plaque bildet. Wir in der Praxis unterstützen dich durch die professionelle Zahnreinigung besonders an den schwierigen Stellen.

 

Dabei gilt: Jeder Mensch reagiert anders. Daher bekommen manche Menschen eine Parodontitis und manche nicht.

 

Eine Parodontitis kann erfolgreich behandelt werden, ist jedoch keine Garantie, dass sie nicht erneut auftritt. Durch regelmäßige Unterstützende Parodontitis Therapien (UPT) kann das Risiko einer erneuten Erkrankung gesenkt werden. Der Zahnfleisch-Rückgang wie auch der Knochenabbau sind jedoch irreversibel.