Diabetes Mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung. Es kann entweder eine Autoimmun-Erkrankung sein = Typ I oder Typ II, eine erworbene Erkrankung, die sich dadurch kennzeichnet, dass wir eine Hyperglykämie haben. Das heißt, wir haben zu viel Glukose in der Blutbahn.

 

-        Typ I ist angeboren: Der Körper zerstört selbst die Pankreaszellen (Bauchspeicheldrüsenzellen), die das Insulin produzieren.

 

-        Typ II, der sogenannte Alters-Diabetes: Die Bauchspeicheldrüse produziert viel zu viel Insulin und die Zellen werden unempfindlich. Die Qualität vom Insulin nimmt ab. Durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kann dies wieder rückgängig gemacht werden.

 

Bei einem Diabetiker ist die Immunabwehr durch eine Hyperglykämie geschwächt. Zu viel Zucker verstopft unsere Gefäße. Ist der Diabetiker schlecht eingestellt, so bleibt die Glukose in den Blutgefäßen hängen und die Immunabwehr, die bei uns im Blut ist, kommt nicht mehr an den Entzündungsort. Dadurch haben die Parodontitis-Bakterien leichtes Spiel.

 

Die parodontal-pathogenen Bakterien kleben an den Rezeptoren der Blutzellen, wo das Insulin die Zelle quasi aufschließen muss, damit die Glukose in die Zelle gelangt. Erst, wenn wir eine Parodontitis-Therapie durchgeführt haben, kann die Glucose wieder besser in die Zellen gelangen und damit verändert sich meistens auch der HbA1C-Wert. Dieser gibt an, wie stark die Blutkörperchen verzuckert sind.

 

Insulin und HbA1C-Wert:

 

Insulin ist ein Hormon, welches in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird und sehr wichtig für unseren Stoffwechsel ist. Wenn wir etwas essen, wird dies in viele kleine Teilchen zerlegt. Die Di- und Polysaccharide werden aus der Nahrung aufgenommen, im Darm werden sie in Glucose gespalten und in die Blutbahn aufgenommen. Damit die Glucose in die Zellen aufgenommen werden kann, benötigen wir das Insulin. Dies schließt die Zellen nämlich auf und die Glucose kann hinein. Haben wir jedoch kein Insulin, kann die Glucose nicht in die Zelle, die somit nicht mit Energie versorgt wird. Wir fühlen uns schlapp.

 

Der HbA1C-Wert gibt an, wie stark die Blutkörperchen verzuckert sind. Die roten Blutkörperchen sind für den Transport verschiedener Nährstoffe, wie auch für den Sauerstofftransport, zuständig. Die Zuckermoleküle lagern sich ebenfalls am roten Blutkörperchen an und reisen damit durch den Körper. Nach einiger Zeit bekommen diese einen Zuckerguss und man nennt es glykolisiertes Hämoglobin (HbA1C). Sinkt der Zuckerpegel, löst sich das Zuckerhäuschen ab. Da bei einem schlecht eingestellten Diabetiker das Insulin gestört ist, wird die Verbindung zwischen Hämoglobin und Zuckerhäuschen immer stärker. Erst nach ca. 120 Tagen verliert das rote Blutkörperchen seine Zellmembran und wird durch phagozytierende Zellen in Milz und Leber abgebaut. Daher bleibt der HbA1C-Wert dauerhaft erhöht.

 

Bitte teilt uns daher immer den aktuellen HbA1C-Wert mit.